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Abendstund ...


Die folgenden Tage waren ein hin und her der Wetterlaunen. An einem Tag schien die Sonne, an einem anderen regnete es Sturzbäche. Mal lächelten die Sonnenstrahlen, mal machte der Donner seine Missbilligung kund. Oft musste ich spontan entscheiden, ob ich nun auf den Hof fuhr oder den Tag anders nutze. Bei Regen gab es nicht so viele Möglichkeiten, da die Halle noch nicht nutzbar war. Natürlich fuhr ich auch bei schlechtem Wetter mal zum Stall, kümmerte mich um meine Pferde und half Jack, wenn er Hilfe brauchte.

Ansonsten saß ich daheim, erzog meinen Welpen oder hockte über den ganzen Büchern für das Studium, welches wieder begonnen hatte. Nicht, dass ich mein Studium nicht liebte, aber es schränkte mich teils wieder ein. Im letzten Jahr gab es eben mehr zu tun, als in den anderen davor. Meine anderen Hobbies lagen vorerst brach. Die freie Zeit außerhalb vom Studium verbrachte ich lieber bei Nate, wenn ich nicht gerade auf den Hof musste oder mit den Hunden kuschelte.

Auch heute war so ein Tag, wo ich nach der Uni daheim hockte, klein Ajax auf meinem Schoß schlummernd. Die Dobermänner hatten es sich auf dem Boden bequem gemacht, da die Couch und der Tisch voll mit Papierkram und Büchern lag. Irgendwann rief ich Nate an, erkundigte was er so machte und wie es ihm ging. Natürlich hatte ich noch vor ihn heute zu besuchen, aber gerade brauchte ich ihn, um mich vor der Arbeit drücken zu können. Mein Kopf war kurz vorm platzen, so viel hatte ich mir versucht einzuprägen. Nach einer Weile, das Telefon weiterhin am Ohr, räumte ich alles zusammen. Ich hatte wirklich keine Lust mehr und kaum war alles weg, ließ ich mich mit einem lauten Seufzen zur Seite fallen. Ajax winselte protestierend, war er nun doch ein wenig zwischen meinen Beinen eingeklemmt. Vorher hatte er es schließlich Platz im Schneidersitz gefunden.

Eine Stunde nahm ich Nate in Beschlag, dann ließ ich ihn wieder seine Arbeit machen. Derweil räumte ich mein Uni-Zeug in die Schränke, trainierte noch eine kleine Runde mit Ajax und verfrachtete die Hunde dann in den Wagen. Mit ihnen fuhr ich auf die Ranch, parkte mehr oder weniger vernünftig und lief dann die Weiden ab. Contess graste zufrieden vor sich hin und glaubte, dass ihr Bauch noch weiter gewachsen war. Nikolaus und Paroli hatten immer noch mehr Lust darauf sich über die Koppel zu jagen, statt rumzustehen. Und Cody? Nun, der stand dösend am Zaun neben dem Tor. Grinsend ging ich in den Stall, holte Zaumzeug und fing dann Cody ein, bevor mir dieser entwischte. Training mochte er nicht so sehr, er stand lieber faul auf der Weide und zupfte ein paar Halme. Ajax verfolgte mich auf Schritt und Tritt, während die Dobermänner lieber über den Hof streunten. Sie würden nicht weglaufen oder jemanden anknurren, daher ließ ich sie immer aus den Augen, wenn ich auf der Ranch war. Bei Ajax hatte ich noch ein Auge drauf.

Erst als Cody geputzt und gesattelt war, nahm ich Ajax an die Leine und hob ihn dann auf den Sattel von Cody. Dieser nahm das einfach hin, auch wenn er die Ohren aufmerksam auf den Welpen richtete. Am Platz nahm ich den Hund runter und band ihn an den Zaun. So, dass er genug Bewegungsfreiheit hatte, aber auch so, dass nichts passieren konnte, indem er auf den Platz rannte. Cody gurtete ich kurz nach, dann ritt ich ihn warm. Dabei genoss ich die Sonne, welche so langsam unterging. Der frühe Abend wurde in warmes Licht getaucht und ich war ziemlich froh, dass das Wetter hielt. So brauchte ich immerhin keine Jacke. Am Ende trieb ich Cody noch ein wenig im Galopp über den Platz, bevor ich ihn wieder abritt. Während er über den Platz trottete, kuschelte ich mich an seinen Hals und schloss die Augen. So konnte jeder Tag ausklingen.


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