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In guten wie in schlechten Tagen


Das Wetter spielte mittlerweile ziemlich verrückt. Mal war das schönste Wetter, mal konnte man sich gar nicht schnell genug vom Regen retten. Dieses ewige Hin und Her machte die Tage ganz schön spontan, denn wirklich planen konnte man nicht. Selbst auf den Wetterbericht war kaum Verlass. So kam es, das ich am kommenden Tag trainieren wollte, es aber anders kam, als es nur so vom Himmel schüttete. Da setzte ich mich doch lieber in die Wohnung und büffelte für mein Studium. Zwei Semester noch, dann ging es mit dem Hauptstudium weiter und bis dahin gab es noch viel zu lernen.

Immer wenn ich bei Nate war, besuchte ich auch gleich Victim. Der junge Hengst machte es Nick, Nates Freund und Arbeiter, nicht leicht. Nick hatte ja bei seiner Ankunft einen netten blauen Fleck kassiert und jetzt brütete er darüber, wie man ihn trainieren und zähmen könnte. Wenn er auf der Weide stand, ging ich oft zu ihm und kuschelte mit ihm. Solang er nicht geführt oder geritten wurde, war er recht umgänglich und an guten Tagen ließ er sich auch ausgiebig schmusen. Die restliche Zeit verbrachte ich mit Nate, immerhin musste ich ihm auch Kuscheleinheiten zukommen lassen.

Zweimal die Woche besuchte ich mit Ajax die Hundeschule, damit er einmal genau so brav und gehorsam würde wie meine Dobermänner. Daheim übte ich ebenfalls mit dem kleinen Rüden, meistens in den Pausen vom Lernen oder wenn ich vormittags keine Lesungen hatte.

An einem Tag, wo früh bereits herrlich die Sonne schien, hatte ich leider lange Uni und konnte erst am späten Nachmittag zu den Pferden. Cody bekam gleich wieder eine Trainingseinheit, solange das Wetter mitspielte und danach kümmerte ich mich ausgiebig um Contess. Auch wenn diese momentan nicht reitbar war, so brauchte sie dennoch Pflege und Aufmerksamkeit. Gerade rechtzeitig brachte ich sie in den Stall, denn schon zogen dicke Wolken auf und brachten dichten Regen mit sich.

Da es doch die nächsten Tage so bleiben sollte, entschied ich mich dafür, meine Pferde über Nacht doch in den Stall zu holen. Jedenfalls meine zwei Jungspunde. Eine dicke, regenabweisende Jacke überziehend, schnappte ich mir zwei Halfter und Stricke, um die beiden Jährlinge von der Weide zu holen. Die Haare band ich zu einem festen Knoten, damit der Hut sie wenigstens ein bisschen schützte. Viele Pfützen kreuzten meinen Weg und ich sah mich schon in einer schönen heißen Wanne, sobald ich zuhause war. Jetzt pfiff ich jedoch erst einmal laut und schon hoben die beiden Grasenden ihre Köpfe. Schon die kurze Zeit waren sie klatschnass, machten jedoch keine Anstalten zu mir zu laufen. Über die Weide jagen wollte ich sie auch nicht, also pfiff ich abermals und da setzten sie sich in Bewegung. Verfielen in einen fließenden Trab und kamen immer näher. Paroli brachte mich mal wieder zum Lachen, trotz, dass ich fror. An dem dunkelbraunen Oldenburger war wirklich ein Araber verloren gegangen, so wie er immer den Schweif hob, sobald er in einen Trab verfiel.

Kaum kamen beide bei mir an, halfterte ich sie auf und brachte sie in ihre Boxen. Jack lief mir über den Weg und bat mich, doch die anderen Pferde mit rein zu holen. Morgen früh würde der Hufschmied kommen und Jack zur Hand gehen, der sich selbst um alles kümmerte, solang es sich nicht um den Beschlag handelte. Da würde ich aufkreuzen müssen, denn auch bei meinen war es mal wieder nötig und bei Contess hatte ich sowie so ein strenges Auge drauf, da die Hufe einer trächtigen Stute doch sehr in Mitleidenschaft gezogen werden konnten. Nachdem alle Pferde drinnen waren, machte ich mich jedoch auf den Heimweg, wo ich nur noch mal kurz die Hunde raus ließ und mir dann wirklich ein heißes Bad gönnte.


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